20. September 2022
10:38 Uhr
Unsere christlichen Werte und unser Grundgesetz verpflichten uns, Menschen in Not zu helfen. Insbesondere wenn sie aufgrund von Krieg und Terror ihr Land verlassen müssen und bei uns Schutz suchen. Die Flüchtlingszahlen sind in den vergangenen Wochen wieder sprunghaft angestiegen. Etwa 300 Menschen kommen derzeit täglich in den Erstaufnahmeeinrichtungen an – davon rund die Hälfte aus der Ukraine - und werden nach einer festen Quote weiter in die Landkreise vermittelt.
Schorndorf muss demnach in den kommenden zwei Monaten etwa 100 Menschen aufnehmen was unsere Stadt und die Verwaltung zu schnellem Handeln zwingt: In aller Kürze müssen die Flüchtlinge ein Dach über den Kopf bekommen und mit dem Notwendigsten versorgt werden. Dies ist derzeit nur durch eine Gemeinschaftsunterbringung in den Hallen in Haubersbronn und Miedelsbach möglich, was nicht nur die dort aktiven Vereine und Schulen vor große Herausforderungen stellt. Für einen gewissen Zeitraum kann und muss dies bewerkstelligt werden, auch durch die Hilfe zahlreicher ehrenamtlicher Bürgerinnen und Bürger, denen ein besonderer Dank gilt.
Auf Dauer muss sich jedoch einiges ändern. Bis Ende Oktober werden in Schorndorf 500 Flüchtlinge untergebracht sein. Die Kommunen, darunter auch Schorndorf, sind längst an der Kapazitätsgrenze angekommen. Für den Winter werden weitere Flüchtlinge erwartet, die Landkreise schlagen bereits Alarm. Durch eine Gesetzesänderung der Ampelregierung können Flüchtlinge aus der Ukraine seit Juni in Deutschland Leistungen analog zu Hartz IV beziehen, was eine starke Anziehungskraft auch auf bereits sicher untergebrachte Flüchtlinge aus anderen EU-Staaten ausübt.
Die CDU fordert, diesen Pull-Effekt schnellstmöglich zurückzunehmen, da ansonsten die seit Februar vorherrschende positive Grundstimmung - bezogen auf die Aufnahme von Menschen aus der Ukraine - zu kippen droht. Statt Leistungen zu erhöhen, sollte der Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtert werden. Bei aller Solidarität mit Geflüchteten dürfen die Belange, Sorgen und Nöte unserer Bevölkerung nicht vergessen werden.
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