Schorndorf, die Stadt der Frauen

Der Gemeinderat hatte ein Herz für Frauen, als er in den 1980-er-Jahren die Fußgängerzone in der Palm-Straße einrichtete: Er entschied sich dafür, die Seitenränder mit einem gehfreundlichen Pflaster zu gestalten, damit die Frauen beim Schaufensterbummel mit ihren Stöckelschuhen besser gehen können. Das war sehr gut gemeint. Doch an diesem Beispiel sieht man, dass Stadtentwicklung ein laufender Prozess ist und Entscheidungen im Lauf der Zeit neu überdacht werden. Denn wie sieht die Realität heute aus: An den Seitenrändern stellen die Geschäftsinhaber ihre Kleiderständer, Werbetafeln etc. auf, so dass dort kein Durchkommen ist. Die Passantinnen müssen wieder in der Mitte gehen, wo das Pflaster rauher ist. Das Argument „Schönheit muss leiden“ verfängt hier nicht, denn ich sehe nur noch selten Frauen in Highheels in Schorndorf, dafür umso mehr Frauen, die Kinderwagen schieben oder Rollstühle von pflegebedürftigen Angehörigen. Und das ist kein Spaß auf einem rumpeligen Pflaster.

Frauen kennen ihre Stadt, weil sie sich häufiger als Männer dort bewegen, deshalb wissen sie auch, wo es klemmt. Die CDU ist sich dieser großen Fachkompetenz der Frauen bewusst und fordert sie auf, dies einzubringen. Sie sieht es als Aufgabe des Gemeinderats an, deren Anliegen und Lösungsvor­schläge umzusetzen, immerhin zahlen auch Frauen Steuern und/oder leisten unentgeltlich Dienste für die Gesellschaft, ohne die diese nicht funktionieren würde (Pflege, Sprachförderung, Backen für Spenden etc.).

Frauen wissen, dass beim Kinderspielplatz dringend auch an eine Toilette gedacht werden muss. Frauen möchten eine saubere Stadt, sie möchten sich wohlfühlen, denn das ist ihre Heimat. Sicherheit ist ein großes Thema. Frauen möchten sich auch alleine in den Abendstunden ohne Angst zu Ihren geparkten Fahrzeugen oder zu den öffentlichen Verkehrsmitteln uneingeschränkt bewegen können. Frauennamen müssen auch in der Innenstadt bei den Straßennamen stärker präsent sein, damit die Bewohnerinnen sich nicht als Fremde in einer reinen Männerwelt bewegen müssen. Die Frauengeschichtswerkstatt oder die Schorndorfer Landfrauen haben genügend herausragende Frauen entdeckt, die sich dafür eignen. Welche Anliegen und Anregungen haben Sie? Anlässlich des 100 Jahre Frauenwahlrechts, laden wir die CDU Frauen am Mittwoch, den 17. Oktober, zu unserem Rundgang „Frauen gestalten ihre Stadt“ ein. Sie haben dabei die Gelegenheit, konstruktive Vorschläge, Ideen und Anregungen auszutauschen. Treffpunkt ist um 18 Uhr an der Nordseite des Rathauses unter dem Weiber-Mosaik. Am Ende der Veranstaltung haben Sie die Möglichkeit sich in geselliger Runde mit uns auszutauschen. Gerne können Sie mir Ihre Wünsche und Ideen unter Iris.Greiner@Schorndorf.de zukommen lassen.