Pflichtaufgabe Kinderbetreuung

8. Dezember 2016 22:00 Uhr von Gemeinderat

Warum auch immer - die Nachfrage nach Betreuungsplätzen für Kleinkinder steigt stetig an und kann derzeit nicht befriedigt werden. Anscheinend warten über einhundert Kinder auf einen Platz in einem Kindergarten.

Der CDU-Fraktion ist zwar die Wahlfreiheit der Eltern wichtig, für die Erziehung der Kinder ein paar Jahre zu Hause bleiben zu können. Genauso wichtig ist uns allerdings, dass diejenigen, welche wieder eine Erwerbstätigkeit aufnehmen wollen, einen Platz für ihr Kind finden.

Wir haben daher beantragt, dass die Verwaltung darlegt, wie hoch der Überhang derzeit ist und wie sie diesen abzubauen gedenkt. Eile tut Not und deshalb müssen wir darüber nachdenken, das Schema F zu verlassen und unkonventionelle Ideen prüfen. Zum Beispiel die Nutzung von Systembauten, die, wenn es der Bebauungsplan hergibt, schnell errichtet werden können, und relativ preisgünstig die Unterbringung von einer oder mehreren Kindergartengruppen ermöglichen. Waldkindergärten könnten ebenfalls eine Alternative sein. Allerdings sind diese heutzutage aufgrund gestiegener Ansprüche mehr Kindergarten im Wald statt Waldkindergarten. Beheizte Aufenthaltsräume und anderes mehr wird gewünscht und lassen die Kosten in die Höhe schnellen.

Die meisten der Leser werden sich noch daran erinnern können, dass es ziemlich ätzend war, wenn man den ganzen Tag in der Schule verbringen musste. Ähnlich geht wohl manchen Kindergartenkindern. Während es einige gut verkraften, ist für andere der Rückzug in eine familiäre Umgebung wichtig und notwendig.

Hier leistet der Tageselternverein einen wichtigen Beitrag. Er hat in den letzten Jahren qualitativ große Fortschritte gemacht und ist eine wichtige und bedeutende Säule in der Kinderbetreuung. Leider fällt es dem TEV Schorndorf derzeit schwer, weitere Tagesmütter und -väter zu finden. Hauptgrund ist die unzureichende Bezahlung bei gestiegenen Auflagen.

Die CDU-Fraktion hat daher schon im Frühjahr und jetzt wieder beantragt, die Vergütung von 5,50 auf 7,50 Euro je Stunde anzuheben. Da der Bedarf für die Betreuung von unter dreijährigen Kindern besonders hoch ist, können wir uns auch eine gestaffelte Anhebung vorstellen. Tagespflege in geeigneten Räumen, kurz TigeR genannt, ist eine weitere Möglichkeit, die hohe Nachfrage nach U3-Plätzen zu bedienen.

Diese geeigneten Räume zu finden, ist derzeit schwierig. Vielleicht bietet sich ja im ehemaligen technischen Rathaus in der Johann-Philipp-Palm-Straße die Möglichkeit, relativ kurzfristig eine TigeR-Gruppe einzurichten.

Hermann Beutel, Fraktionsvorsitzender

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