Mobilfunk und Vorsorge

Auf Initiative der CDU-Fraktion hat die Mehrheit des Gemeinderats, gegen den Willen der Verwaltung, im Jahr 2020 ein Mobilfunkvorsorgekonzept gefordert. Die beiden wesentlichen Fragestellungen waren: Wie hoch ist die Immissionsbelastung der Bevölkerung? und Wie gut ist die Abdeckung und Versorgung mit Mobilfunk in Schorndorf? Die darauf spezialisierte Firma TECHCOMM wurde beauftragt zu messen und zu berechnen, wie es in Schorndorf aussieht. Die Ergebnisse wurden jüngst im Technischen Ausschuss präsentiert.

Die wichtigste Erkenntnis ist die, dass nirgends die Grenzwerte der Funk-Immissionen auch nur annähernd an die Grenzwerte heranreichen, auch nicht in direkter Nähe zu Funkmasten. Auch nicht in Weiler auf dem Mast am dortigen Bahnhof. Die Immissionen liegen im einstelligen Milliwatt-Bereich bei rund 1/1000stel der zulässigen Grenzwerte. Auf den rund 31 Antennen-Standorten im Stadtgebiet tummeln sich die Netzbetreiber Telekom, Vodafone und Telefonica meist einzeln, separat, und leider nur manchmal gemeinsam. Diese Standorte sind überwiegend auf privaten Grundstücken und Häusern.

Zu der zweiten Frage, wie gut die Mobilfunkversorgung in Schorndorf ist, muss leider gesagt werden, dass es eine beträchtliche Unterversorgung und es große Funklöcher gibt. Oft in den Teilorten und ganz besonders außerhalb der Siedlungs-Gebiete auf dem freien Feld. Das ist nicht hinnehmbar, angesichts der zunehmend fortschreitenden Anforderungen der Digitalisierung und Mobilität.

Die Verwaltung ist nun aufgefordert mit den Netzbetreibern in Kontakt zu treten, um die Funklöcher zu stopfen. Dazu werden wir um zusätzliche Standorte nicht herumkommen, weil insbesondere der 5G Standard eine höhere Dichte der Antennen erfordert. Entsprechend der Beschlusslage des Gemeinderats können dafür auch städtische Grundstücke und Gebäude in Betracht kommen.

Auch für eine Bündelung der Netzbetreiber auf den Antennenstandorten sollte die Stadt hinwirken, insbesondere wenn städtische Standorte für die Netzbetreiber opportun sind. Zur Ehrenrettung der Verwaltung muss man sagen, dass die Einflussmöglichkeiten der Stadt leider beschränkt sind. Da ist geschicktes Verhandeln gefordert, um eine Win-Win Situation zu erreichen.

Wichtig ist aber, dass die Gesundheit der Bevölkerung in keinster Weise gefährdet wird und wie bisher die Immissionen genau so weit unter den Grenzwerten liegen.

Dazu brauchen wir allerdings von der Firma TECHCOMM noch detaillierte Handlungs-Vorschläge. Das sollte es uns aber Wert sein im Interesse einer optimalen Mobilfunkversorgung der Schorndorfer Bürger. Schreiben Sie mir Ihre Anregungen und Meinung unter manfred.bantel@schorndorf.de.