Mehr Wohnraum für Schorndorf

13. August 2023 17:44 Uhr von CDU Schorndorf

Auf Einladung der CDU Schorndorf kam am vergangenen Donnerstag die Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen, Nicole Razavi MdL, nach Schorndorf. Zusammen mit rund 50 Interessierten aus Verwaltung, Gemeinderat, der Baubranche und der Bürgerschaft nahm sie an einer Baustellenbesichtigung im neuen Stadtquartier s´Lederle teil. 

Bei diesem Bauprojekt auf dem ehemaligen Gelände der Lederfabrik Breuninger entstehen derzeit 228 Mietwohnungen, welche vermutlich Anfang 2024 bezugsfertig sein werden. Steffen Krötz, Vorsitzender der CDU Schorndorf erinnerte in seiner Begrüßung an die alte Lederfabrik, deren Reste noch bis ins Jahr 2020 an dieser Stelle gestanden hatten. Umso beeindruckender sei es, was hier in den letzten drei Jahren passiert ist. Krötz dankte dem Projektentwickler Instone Real Estate für das bisher Geleistete und für die Möglichkeit, sich aus erster Hand über den Baufortschritt zu informieren.

Bianca Reinhardt Weith, Geschäftsführerin der Instone Real Estate, betonte an Ersten Bürgermeister Thorsten Englert gerichtet „die von Anfang an sehr gute Zusammenarbeit mit der Stadt Schorndorf“. Rund 60 Unternehmen waren und sind an dem Bauprojekt beteiligt und trotz großer Herausforderungen liege man voll im Zeitplan. Ende des Jahres sollen die ersten Wohnungen bezugsfertig sein. Diese reichen von der funktionalen 1-Zimmer-Wohnung bis zum zweistöckigen Loft mit Blick auf die Altstadt. Rund 50 Wohnungen werden zur Hälfte soziale Mietwohnungen sein und zur anderen Hälfte kostengünstige Wohnungen mit Mietobergrenze. „Es ist für jeden etwas dabei, es sollen Menschen in allen Lebenslagen angesprochen werden“, so Reinhardt Weith. 

„Die Baubranche war immer ein wichtiger Motor der Konjunktur, doch dieser Motor ist ins Stottern geraten. Just in diesem Moment werden von der Regierung in Berlin auch noch Förderprogramme gestrichen und immer strengere Vorgaben gemacht“, stellte Steffen Krötz zu Beginn der anschließenden Diskussionsrunde in der Cafeteria der Berufsschule fest und fragte nach Lösungen. Gestiegene Zinsen, Inflation, hohe Materialpreise und Fachkräftemangel seien in der Tat eine toxische Mischung, führte Ministerin Razavi in ihrem rund 20-minütigen Vortrag aus. Bauprojekte im ganzen Land werden bereits auf Eis gelegt oder gar storniert, weil man es sich schlicht nicht mehr leisten kann. Das geplante Stadtquartier Stöckach im Stuttgarter Osten mit 800 dringend benötigen Wohnungen beispielsweise kann nicht mehr wirtschaftlich umgesetzt werden und der Bauträger musste die Reißleine ziehen. „Schorndorf kann sich glücklich schätzen, dass in herausfordernden Zeiten dieses Wohnbauprojekt kurz vor der Fertigstellung steht“ beglückwünschte Razavi die Stadt Schorndorf. „Die Verwaltung, der Gemeinderat und alle beteiligten Unternehmen haben hier in den vergangenen Jahren sehr vieles richtig gemacht.“

Damit der „Konjunkturmotor Baubranche“ nicht zum Erliegen kommt, will sich die Ministerin neben dem bereits aufgesetzten Landesförderprogramm in Höhe von 9 Milliarden Euro vor allem für den Abbau von Bürokratie einsetzen. Das Digitale Bauamt beispielsweise, an dem bis Jahresende landesweit rund 193 Baubehörden teilnehmen werden (darunter auch Schorndorf), sollen für vereinfachte, schnellere Prozesse sorgen: von der Antragstellung bis zur Schlüsselübergabe. Grundsteuersenkungen für das selbstgenutzte Eigenheim, Steuererleichterungen in Form von Sonderabschreibungen und das Hinterfragen des Verbandsklagerechts seien weitere Maßnahmen, über die offen gesprochen werden muss, weil sie kurz- und mittelfristig helfen können, wieder mehr Fahrt im Wohnungsbau aufzunehmen. Aus den Bauprojekten, die wir heute nicht beginnen, können in zwei bis drei Jahren auch keine Wohnungen entstehen, so Razavi weiter. Die Wohnungsnot sei die soziale Frage unserer Zeit.

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