Eine lebens- und liebenswerte Innenstadt

Es gehört zu denen gesellschaftlichen Entwicklungen unserer Zeit dass immer mehr Menschen alleine wohnen. Dies führt dazu, dass sich ein Teil des Lebens, das früher mit der Familie im Wohnzimmer stattfand, in den öffentlichen Raum, auf öffentliche Plätze verlagert. Dort trifft man Freunde und Bekannte, dort wird entspannt und relaxed, flaniert, eingekauft und anderes mehr.

Nicht nur aber auch deshalb haben Verwaltung und Gemeinderat im letzten Jahr die Zukunftsinitiative Innenstadt gestartet. Darin wurde die ganze Bandbreite, die mit dem Thema verbunden ist, beleuchtet.

Die CDU-Fraktion hat sich unlängst mittels einer öffentlichen Veranstaltung vor allem mit der baulichen Entwicklung beschäftigt. Bahnhof, Busbahnhof und unterer Marktplatz sind die zentralen Baustellen, die es zu bearbeiten gilt. Ein kompakter, zentraler und vor allem überdachter Busbahnhof, wie ihn andere Städte schon länger haben, ist für die ÖPNV Nutzer unumgänglich. Dies war ein Ergebnis dieser Veranstaltung. Ein weiteres war, dass trotz einzelner Wünsche der Bereich vor dem Bahnhof zwar verkehrsberuhigt, aber durchgängig befahrbar sein sollte. Die Schließung einer von drei Ost-West Verbindungen für Autos führt während des Berufsverkehrs regelmäßig zu Chaos auf den restlichen Strecken, wie zeitweilige Baustellen zeigen.

Eine der zentralen Fragen auch hinsichtlich der eingangs erwähnten Entwicklungen wird sein, ob der untere Marktplatz weiterhin als Parkplatz dienen soll, oder eine Entwicklung zu einem bespielten und möblierten Platz erfährt, der ein attraktives Entree in die Stadt vom Bahnhof her darstellt. Für die CDU-Fraktion ist nicht erst seit unserer Veranstaltung klar, dass wir nicht ohne Not auf die Parkplätze verzichten können, da der Einzelhandel in der Innenstadt auf diese angewiesen ist. Obwohl sich der Durchschnitts-Deutsche eigentlich zu wenig bewegt, will er trotzdem mit dem Pkw möglichst nahe an seine Läden hinkommen. Es stellt sich nun die Frage, ob diese Parkplätze auch an anderer Stelle in der Innenstadt entstehen können. Eine weitere Frage lautet, ob nicht alle Einwohner Schorndorfs darüber bestimmen sollten, ob auf dem unteren Marktplatz ein neuer, lebendiger öffentlicher Raum für die Besucher der Innenstadt entstehen soll. Ich könnte mir vorstellen, dass eine sorgfältige Planung unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger für den unteren Marktplatz erarbeitet wird und man diese dann darüber abstimmen lässt, ob sie so umgesetzt wird.

Für die Interkommunale Gartenschau setzen wir mit den verschieden Parkanlagen unsere »Vorgärten« in Szene. Das Wohnzimmer der Stadt, die Innenstadt muss bis nach der Gartenschau warten. Dann aber sollten wir soweit sein, gleich loslegen zu können.

Hermann Beutel, Fraktionsvorsitzender