Flüchtlingen in Schorndorf eine sichere Zuflucht gewähren

4. Februar 2015 10:00 Uhr von Gemeinderat

Bildquelle: CDU – Christiane Lang

Im Rahmen des Neujahresempfanges hatte Oberbürgermeister Klopfer angekündigt, dass in Schorndorf schnell etwas für die Unterbringung von Flüchtlingen getan werden müsse. Wenige Tage später gab die Verwaltung bekannt, dass die Städtische Wohnbaugesellschaft zwei Gebäude im Richterweg erworben habe, in denen kurzfristig 64 Flüchtlinge untergebracht werden sollen.

Die CDU-Fraktion unterstützt den von der Verwaltung gewählten Weg, neu ankommende Flüchtlinge in Schorndorf menschenwürdig und sicher unterzubringen und ihnen damit zu zeigen, dass sie bei uns willkommen sind. Es ist ein Gebot der Nächstenliebe (und damit unsere Pflicht), Menschen, die auf der Flucht vor Terror und Verfolgung sind, im Wortsinne eine sichere Zuflucht zu gewähren.

Ebenso halten wir es für richtig, dass zukünftige neue Flüchtlingsunterkünfte in Schorndorf gerecht verteilt innerhalb der gesamten Kernstadt und den großen Teilorten angesiedelt werden sollen. Nur auf diese Weise können Ghettoisierung und Neuentstehung sozialer Brennpunkte verhindert werden.

Viele Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Allein aus Syrien sind mehr als 2,6 Mio. Menschen ins Ausland geflohen, die Hälfte der restlichen Bevölkerung sind Flüchtlinge im eigenen Land. Der Terror der ISIS-Schergen im Nahen und Mittleren Osten macht ebenfalls Hunderttausende heimat- und obdachlos.

Die Aufnahme von Flüchtlingen ist also eine der größten Herausforderungen, die sich den wohlhabenden europäischen Ländern stellt. Europäische Ebene, Bund und Länder, Kreise, Städte und Gemeinden sind gefordert, Bedingungen zu schaffen, die die menschenwürdige Unterbringung von Menschen auf der Flucht ermöglicht, ohne dabei die eigene Gesellschaft zu überfordern. Die kommunale Ebene muss von Bund und Land einfordern, dass die finanziellen Belastungen, die sich aus der Unterbringung von Flüchtlingen ergeben, nicht von den Kommunen, sondern voll von Bund und Ländern getragen werden. Ebenso müssen die Asylverfahren so beschleunigt werden, dass die Betroffenen schnell im Klaren darüber sind, ob sie bleiben dürfen oder nicht. Dies entlastet auch die Kommunen bei der Planung von Unterbringungsmöglichkeiten. In den Kommunen vor Ort muss neben der Unterbringung von Flüchtlingen auch deren Integration in die Gesellschaft geschultert werden – im Interesse der Menschen, die zu uns kommen, aber auch um emotionale Vorbehalte der „Einheimischen“ abzubauen.

In Schorndorf sind wir auf einem guten Weg, Flüchtlingen zu helfen. Nicht nur in Bezug auf ihre Unterbringung, sondern auch in Bezug auf ihr „Ankommen“ in Schorndorf. Dafür gebührt den vielen haupt- und ehrenamtlichen Sozialarbeitern, Sprach- und Integrationshelfern, die sich um die Flücht-linge kümmern, ein besonderer Dank.

Wie ist Ihre Meinung zum Thema Flüchtlinge in Schorndorf? Wenn Sie Fragen oder Anregungen haben, schreiben Sie mir bitte unter matthias.haerer@schorndorf.de oder rufen Sie mich an unter 0172/5243201.

Matthias Härer, Stadtrat

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