Die zunehmende Spaltung darf nicht ignoriert werden

15. Februar 2022 12:16 Uhr von CDU Schorndorf

Corona hat Deutschland und die Welt vor die größte Herausforderung seit Ende des Zweiten Weltkriegs gestellt und die letzten beiden Jahre haben uns als Gesellschaft sehr viel abverlangt. Wir haben Angehörige verloren, vielleicht ohne sich von Ihnen verabschieden zu können. Wir sind selbst erkrankt oder haben miterlebt, wie im Freundes- und Familienkreis Menschen unter Covid-19 und den Langzeitfolgen gelitten haben und noch immer leiden. Wir haben tiefgreifende Einschränkungen hinnehmen müssen, durch die teilweise großer Schaden entstanden ist. Leidtragende sind wir alle – vor allem aber die Schwächsten in unsere Gesellschaft, zum Beispiel unsere Kinder.

Nach nunmehr zwei Jahren Pandemie ist aus der Coronakrise längst auch eine Gesellschaftskrise geworden, in der es nur noch Schwarz oder Weiß zu geben scheint. Diese zunehmende Spaltung können und dürfen wir nicht ignorieren. Nicht während der Pandemie und auch nicht für die Zeit danach.

In einer Demokratie sind lebhafte gesellschaftliche Debatten und die freie Meinungsäußerung nicht nur wichtig, sondern hohe Güter unserer Verfassung. Gleichwohl ist damit auch die Pflicht verbunden, mit diesen Gütern verantwortungsvoll umzugehen und sich nicht außerhalb des (grund-)gesetzlichen Rahmens zu bewegen. Unangemeldete Demonstrationen wie die Montagsspaziergänge verlassen diesen Rahmen ebenso, wie Straßenblockaden der Klimaaktivisten.

Solidarität, Respekt und Demokratie sind für uns als CDU selbstverständliche und täglich gelebte Werte, für die wir nicht ein Stück Papier unterschreiben müssen. Auch ohne Teilnahme am „Schorndorfer Appell“ rufen wir alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich nicht von demokratiefeindlichen Kräften instrumentalisieren zu lassen – insbesondere nicht von der AfD, die aktuell wieder in gewohnt populistischer Manier eine Krisensituation für eigene Zwecke missbraucht.

Darüber hinaus lehnen wir auch den moralischen Zeigefinger ab, der reflexartig und undifferenziert Menschen mit einer anderen Meinung verurteilt und aus jedem Demonstranten einen Querdenker oder Reichsbürger macht. Gerade was die Impfung betrifft, sind die Sorgen und Ängste der Menschen - ob begründet oder unbegründet - sehr vielschichtig und daher differenziert zu betrachten.

Der Dialog in unserer Gesellschaft darf nicht zum Erliegen kommen. Die CDU Schorndorf setzt sich daher für eine unvoreingenommene Debattenkultur innerhalb demokratischer Leitplanken ein, in der wir gemeinsam nach den besten Lösungen suchen. Das muss auch beim Bewältigen zukünftiger Aufgaben wie etwa der Klimakrise gelten.

Nur wenn wir wieder mehr miteinander statt übereinander sprechen, können wir der zunehmenden Spaltung entgegenwirken. Denn: die Gesellschaft, das sind wir alle.

CDU-Stadtverband und CDU-Fraktion im Gemeinderat

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